Um die stoischen Übungen sinnvoll durchzuführen, muss man nicht unbedingt Tagebuch schreiben, aber es kann hilfreich sein. (Immerhin: Ohne das Tagebuch des Philosophenkaisers Mark Aurel gäbe es seine „Selbstbetrachtungen“ nicht.) Ein (Selbstbeobachtungs-) Tagebuch kann sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise hat Epiktet seinen Schülern geraten, eine Strichliste für die Tage zu führen, an denen sie sich nicht von ihrer Wut haben leiten lassen. Insofern kann ein Tagebuch auch sehr kurz ausfallen. Es geht vor allem darum, mit Hilfe des Tagebuchs – in dem man über sich selbst schreibt – innezuhalten, einen Schritt zurück zu treten und – wie Therapeuten sagen – „psychische Distanz“ zu seinen anfänglich aufregenden Gedanken und Gefühlen zu erzeugen. Insofern kann ein Tagebuch ein nützliches Hilfsmittel sein, das Sie zumindest erwägen sollten.
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